Die Siedlung
Nach langen Verhandlungen gelang es dem Tempelhofer Bürgermeister Mussehl am 31.August 1910 für die Gemeinde Tempelhof 145 Hektar des Tempelhofer Feldes zu erwerben. Das "größte Grundstücksgeschäft der Welt" - die Kaufsumme betrug 72 Millionen Goldmark - wurde von der Deutschen Bank finanziert.
Oben: Partie am Bundesring 1925 und 2009
Oben: Geschäftskolonnaden an der Paradestrasse 1925 und heute
Nach den Plänen des Tempelhofer Gemeindebaurats Fritz Bräuning wurde 1912 mit dem Bau der Parkanlagen begonnen und nach den Plänen des Architekten Bruno Möhring entstanden bis Ausbruch des ersten Weltkrieges 56 Häuser mit bis zu 10 Zimmern.
Oben: Kaskadenfall im Park 1925 und 2009
Im Jahr 1920 wurde die "Gemeinnützige Tempelhofer-Feld-Heimstätten GmbH" gegründet, mit dem Ziel auf dem Gelände 2000 Einfamilienhäuser mit Garten, hauptsächlich für Kriegsteilnehmer, zu errichten.
Oben: Zweihausgruppe am Hohenzollernkorso (heute Manfred von Richthofen-Strasse)
Ein Haus des Typs 1a hatte 4 Zimmer, Diele, Küche, Bad und Toilette, sowie einen Garten von ca. 250 qm. Es kostete mit Ofenheizung 20.000 Goldmark, mit zentraler Warmwasserheizung 21.000 GM. Zum Erwerb war ein Eigenkapital in Höhe von 6.000 bzw. 7.000 GM nötig.
Oben: Für die "Planschwiese" mussten 60.000 cbm Lehmboden ausgehoben werden. Der See diente im Winter als Natureisbahn und ist heute ein begrünter Teil der Parkanlage.
Oben: Die "Kirche auf dem Tempelhofer Feld" aufgenommen 1932 und 2009.
Am Rand der Siedlung baute die "Tempelhofer Feld AG für Grundstücksverwertung zusätzlich 2200 Mietwohnungen. Einige Straßen der "Fliegersiedlung " erhielten später die Namen von Fliegerhelden des ersten Weltkriegs.
Ein großer Teil des Siedlungsgebiets sollte nach 1933 für die Errichtung der "Nord-Süd-Achse" (siehe Planungen) wieder abgerissen werden. Zum Glück kam es nicht dazu.